Was ich WIRKLICH hasse, Teil III.

  1. Menschen mit göttlicher Menschenkenntnis "Ach, so eine bist du also." So eine was? Wieso denken sich Menschen, dass sie anhand von drei gesagten Sätzen daraufschließen können was ich mache, tue und denke? Dieser Punkt liegt nahe an Hasspunkt Nr. 2.

  2. Profilneurotische Pseudokünstler Es gibt Leute, die können kein Bild malen ohne die Fresse zu halten. Überall müssen sie ihre Leinwand vorzeigen, ihre Skulptur anpreisen und die Tiefgündigkeit ihres Werkes verkaufen. "Hier habe ich einen Hundehaufen photographiert und damit meine schwere Kindheit verarbeitet, total Tiefgründung. Ich bin genau wie Van Gogh, mit dem identifizier ich mich total. Klar, Das Nachtcafé von ihm hab ich natürlich auch in meinem Zimmer hängen, das ist so ein romantisches Bild."

  3. Wenn ich nicht weiß, wo ich GENAU hin muss "Komm mal um 8 Uhr zu H., der wohnt in der Strasse neben der Sparkasse dahinten bei dem Blumenladen. Nr. 32.", hieß es in der SMS. Ich hasse solche Ortsangaben. Eine präzise Adresse inklusive Hausnummer. Und was viele, vor allem in Studentenkreisen, gerne vergessen: Der Nachname. Freunde von Freunden kenne ich meistens nur beim Vornamen. Bei mir selbst sage ich immer „unterste Klingel“, weil mein Nachname gar nicht auf der Klingel steht. Dort stehen zwei Namen, beide falsch geschrieben. Aber ich weiß nicht in welcher Art falsch.

  4. Menschen, die denken das Internet sei nur so ne Modeerscheinung Seit acht Jahren halte ich mich jetzt in diesem merkwürdigen Ding namens Internet auf. Und seit acht Jahren sagt man mir ich sei ein Nerd, weil ich blogge, twittere, Bilder hochlade und vor allem weiß wo ich alles im Internet finden kann. Der Großteil meines Freundeskreises hat vielleicht eine StudiVZ-Seite, eine ICQ-Nummer und hat von Twitter schon mal was gehört. Da hörts dann aber auch auf. Und ich als Nerd soll dann alles richten, wenn was falsch läuft. Es soll sie ja niemand zwingen, die Freunde, aber dank des Internets ist das Leben durchaus interessanter und einfacher. Da gibt es Musik, Busfahrpläne, Öffnungszeiten, Campuskataloge, Restaurantkarten inkl. Preis, Wohnungen und vor allem auch ziemlich viel Wissen. Und auch ziemlich viel Unfug, falls mal Langeweile aufkommt.

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Was ich WIRKLICH hasse, Teil II.

  1. Die Wortstasi Ich rede mit Menschen und sie unterbrechen mich während eines Gesprächs, um laut irgendeine grammatische Verbesserung meines Gesagten in den Raum zu rufen. Boa, ich bin in dem Moment so genervt, dass ich gar nicht weiß, was ich als erstes machen soll. Gesprächspartner zusammenschlagen oder anbrüllen oder einfach weggehen? Warum man keine grammatikalischen Veränderungen zwischenrufen sollte: Erstmal ist es scheisse dreist und unhöflich Gespräche für sowas zu unterbrechen. Diese grammatische Im-Gespräch-Korrektur lässt mich allerdings jedesmal auch glauben, dass mein Gesprächspartner einfach gar kein Interesse an dem Inhalt meines Gesagten hat. Zuletzt hat man das Gefühl man werde von einer Wortstasi verfolgt, die einem in jedem Gespräch auf die Zunge guckt und alles sofort verbessern muss.

  2. Analysierer betrunkener Verhaltensweisen Wenn man Alkohol trinkt, wird man betrunken. Wenn man betrunken ist, verhält man sich anders. Und wenn dann Leute dabei sind, die weniger betrunken sind und einem STÄNDIG sagen, dass man betrunken sei, geht einem das unglaublich auf die Nerven. Mein Problem bei der Sache ist eigentlich, dass ich mittelmäßig viel trinke und dann auch mittelmäßig betrunken bin: Ich verhaspel mich zwar, reagiere auch langsamer und wanke vielleicht auch, aber es geht mir gut und ich bekomme mit, was Menschen mir sagen. Und ich möchte in diesem Zustand weiß Gott nicht alle 2min hören: "Du bist betrunken." "Alter, bist du voll!" "Ey, bist du breit?" "Hast du was getrunken?". Ich weiss es! Ja, ich bin betrunken! Und nein, du musst mich nicht alle 2min daran erinnern, ich werde es schon nicht vergessen! Auf der letzten Party ist genau das passiert. Bis mir die Konversation zu eintönig wurde und ich mich zu der Gruppe der genau so Betrunkenen stellte. Und hier gibt es genau zwei Sorten der Zustandsvermittlung: Die dezente Nachfrage ("Na, wie isset?") oder die beiläufige Bemerkung ("Hm, ich bin betrunken."). Man ist sich hier bewusst, dass Alkohol konsumiert wird und es bedarf keiner Feststellung. Solche Menschen verderben mir die Freude an Parties.

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Was ich WIRKLICH hasse, Teil I.

Also nicht diese Dinge, wo ich sage: "Das hasse ich!", sondern hier sind Sachen, bei denen ich wirklich kötzen könnte oder beinahe gewaltätig werde.

  1. Wenn Leute mir nicht antworten. Zuerst hasse ich zu langes Überlegen, das is der einzige Punkt, wo ich wirklich ungeduldig bin. Was ich aber wirklich, wirklich, wirklich hasse ist folgende Einstellung: "Ja, ich hab deine Nachricht noch bekommen, aber nich zurückgeschrieben, [danach folgt die Antwort auf die Nachricht]." Nun, ich verschicke Mitteilungen in Form von Emails, SMS und IM, da man munkelt, dass dies Kommunikationsformen mit Chancen seien. Aber warum zum Teufel antwortet man nicht, obwohl man die Nachricht doch bekommen hat? Wenn ich jemanden anrufe und ihn was frage, schweigt er mich doch auch nicht an und sagt mir erst am nächsten Tag bescheid. Bei Emails mit sinnlosem Inhalt (z.B. eine Textzeile, ...) erwarte ich keine Antwort, aber sollte in der Email ein Satz mit einem '?' am Ende vorkommen, schon.

  2. "Typisch!"-Ausrufe. Zum Beispiel: "Hast du ein eigenes Auto?" "Nein." "Ich schon, das is ein [irgendeine Autofirma, Zahlen, Abkürzungen]." "Schön. Kann ich nichts mit anfangen." "Kennst du dich damit nich aus?" "Nein." "Hauptsache fährt?" "So siehts aus." "Typisch Frauen!". Generell hasse ich es, wenn man mich kategorisiert. Obwohl ich das mit anderen auch gerne mache. Der Unterschied dabei ist, dass ich den Betroffenen gegenüber das nicht mitteile. Eben weil ich es eigentlich hasse. Es ist typisch für Frauen, dass sie sich nicht für Automarken interessieren? Nein, in meinem Falle ist es einfach die Tatsache, dass ich auch keine Kugelschreiberminen nach Marken bewerte. Autos sind zum Fahren von A nach B da, Kugelschreiberminen zum Schreiben. Ich kenne mich übrigens auch nicht mit Schuhmarken, Modezeitschriften und alkoholischen Mixgetränken aus.

  3. "Ich war sooo besoffen"/"Das Spiel war sooo geil"-Geschichten Es is so wirklich das letzte, wenn mir montags um 9.30h schon einer erzählt, was er alles gesoffen hat, wie breit er davon wurde, wie er sich fühlte, wann er kotzte und was die Freunde machten. Und wie geil das alles war. Obwohl in meinen Augen nichts passiert is, sondern nur gesoffen wurde. Ich könnte jedesmal ausrasten, meinen Gesprächspartner mit einem Kinnhaken niederstrecken und laut rufen: "ES INTERESSIERT MICH NICHT!!!". Ein einseitig desinteressiertes Gespräch is zwar nicht sehr fein, aber Saufgeschichten sind nun mal total öde. Vor allem Montagsmorgens. Genau so verhält es sich mit Fußballspielen. Egal ob live gesehen am Bolzplatz neben an, im Stadion oder im Fernsehen. Ich will es einfach nicht wissen. Mir is es egal wer gegen wen spielt, was tolles passiert is und - hast du das Tor gesehen?! Schlimme Kombination übrigens: Wenn mir montags um 9.30h einer erzählt, wie besoffen er bei diesem hammergeilen Spiel war. Das einzige, was ich montags um 9.30h dulde ist eine Reduzierung aufs Wesentliche: "Am Wochenende hab ich mir das Spiel angeguckt. Und ich war besoffen."

  4. Die Schwuchtel aus meinem Englischkurs Die Schwuchtel is zwar innerlich der unhomosexuellste Typ, den es gibt, aber er sieht einfach so aus. Ungefähr 1000x schlimmer als David Beckham in seinen krassesten Zeiten. Aber wir fangen mal mit dem Äußeren an: Die Schwuchtel trägt teure, saubere und coole Klamotten. Also Baggypants mit tollen Aufnähern oder schon vorgefertigten kaputten Stellen, dazu pastellgelbe Hemden, wahlweise auch weiss oder rosa, Blingbling mit Strasssteinchen aus der H&M-Girlieabteilung und - Trommelwirbel - hammergezupfte Augenbrauen, blondgefärbte Haare, zu einem Modeiro aufgestellt und Make up. Ja, sitzt man näher an ihm, sieht man wirklich Puder auf seiner von Cremes behandelten Gesichtshaut! Nun gut. Eigentlich würde mich die Schwuchtel nich stören, ich würde sie vielleicht nur auslachen. Aber dann gabs da diese Geschichte: Die Schwuchtel trieb sich vor der 1. Stunde noch etwas auf dem Flur herum, da sagte plötzlich ein 7.-Klässler aus einem benachbarten Raum: "Was für ne Schwuchtel...". Und zack, die Schwuchtel haute ihm eine rein. Unfassbar. Ich war völlig durchnander, weil ich nich wusste, ob ich lachen, in Mitleid oder Hass verfallen sollte. Wir mussten dann noch den Raum wechseln und der 7.-Klässler (was fürn Zufall, unsere Englischlehrerin war seine Klassenlehrerin!) lag schreiend am Boden. Angekommen im neuen Raum, sagte Englischlehrerin K.-J. zur Schwuchtel: "So, Freitag 7.-8. nachsitzen." Da sagte die Schwuchtel total empört und agressiv: "Nö! Da kann ich nich! Ich komm da nich!". Er musste aber doch kommen, sonst gäbe es schlimmere Konsequenzen. Genau so, wenn man sich mit ihm unterhält und ihn irgendwas fragt: Bei einem falschen Wort wird er sofort aggressiv und motzt rum. Und dann is da noch das Auto und das Fahrverhalten der Schwuchtel: Er fährt einen dunkelgrünen Polo (glaube ich zumindest), den er immer im Halteverbot direkt vor dem Eingang der Kirche nebenan parkt. Auf der Motorhaube steht: "Bad Boy', an der Heckscheibe hängt ein Metallschild, auf dem sein Name umrahmt mit 2 Playboyhasen steht. Im inneren sind Strasssteinchen an den Amaturen angebracht, ebenso am Schaltknuppel. Bei einer Recherche gerade sagte man mir, er hätte noch Totenköpfe und ne Plastikcobra irgendwo, das sind aber unbestätigte Informationen. Und zum Fahrverhalten: Er hatte schon 4 Unfälle innerhalb eines halben Jahres. Unter anderem hat er den Benz seines Vaters zu schrott gefahren.

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