Mittwoch, 26. August 2009

Aussortieren macht Spaß.

Eigentlich nur, weil man irgendwelche witzigen Dinge wiederfindet. Zum Beispiel mein Dossier, welches ich zu einem Kunstbild vor zwei Jahren im Leistungskurs schreiben musste. Da heisst es im Abschnitt über die Werksentwicklung:

"Gestern Abend hab ich mit Hilfe eines Tapeziertisches, einem Mikrowellenkarton und diesen Plastikboxen, in denen Mütter immer Lego und 'Sachen, die du gebrauchen kannst, wenn du ausziehst' usw. lagern, Fotos gemacht. […]. Ich lag unter einem Wischmob, der an der Wand hing, auf dem Kellerfußboden und photographierte. Später habe ich mit Selbstauslöser und einer aus Dübeln bestehenden Kamerahalterung Fotos von mir gemacht, wie ich am Tapeziertisch stehe und blöd gucke. […]. Ich bin genervt von dem selbst auferlegten Zeitdruck und vor allem von der Unvollständigkeit der vier Figuren im Hintergrund. Die vier Witzfiguren, haha."

Und die Findung der Idee beschrieb ich mit: "Ich entwickelte nach zwei Wochen Nichtstun innerhalb von drei Minuten eine Idee, die mich sofort begeisterte. Ich sah das fertige Bild schon vor mir, bevor ich den ersten Strich für die Skizze machte. Ich sah die Farbe, wusste genau welchen Farbton ich brauchte; sah die Linien, Achsen, Formen; wusste, was ich wie malen musste. […] Danach legte ich die Skizzen zur Seite und machte erstmal zwei Wochen wieder nichts."

Das Beste ist allerdings das Fazit. Ich musste den Bericht am nächsten Tag abgeben und hatte keine Lust mehr, da ich das komplette Dossier schon an einem Tag schrieb. Der Text war langweilig, also nutzte ich die Synonym-Funktion von Word und hatte meinen Spaß:

"[…]. Zwar hätte ich die Arbeiter denkbar genauer gestalten sollen, aber als mich das Bild mit 'So, fertig' grüßte, wusste ich gar nicht mehr, was ich noch verändern soll. Während der Erzeugung habe ich oft keine Lust mehr gehabt und das Bild arglos liegen gelassen. Zwischenzeitlich ergriff mich Grausen und ich habe gemalt. Danach war ich immerzu verblüfft, dass es mir doch so flott gelang Farbe auf die Leinwand aufzutischen. Mein Konzept behagt mir überaus gut, nachdem ich es endlich aufspürte. Es war keineswegs nur gut umzusetzen, sondern dazu ebenso kompositorisch segensreich. […]. Ölfarbe hat den großen Vorteil nicht so schnell zu trocknen. Während man malt, kann man ruhig mal Kaffee kosten gehen. Das mag ich. Das Auswaschen der Malgeräte ist auch kein großes Problem, wenn man Seife besitzt. Abschließend kann ich bekannt geben, dass mir das Malen am Bild Entzücken bereitet hat."

Die Note weiß ich allerdings nicht mehr so genau. Ich glaube fürs Dossier bekam ich 9 oder 10 Punkte.

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