Samstag, 3. April 2004

Der Topf und ich (Ein einsamer Sommer)

Ich stehe ratlos an der Küchenzeile, irgendwie ist mein Leben nicht mehr heile, mir droht schon lange ein Fadenverlust, mein Freund, mein Freund, du hast es doch gewusst.

Ich schaue hilfesuchend rüber zu dir, und deine Edelstahl-Verchromung sagt mir: Komm, mach dir jetzt keinen Kopf, schliesslich bin ich dein Freund, der Topf.

Wir sitzen am Tisch vorm Fenster, der Sommer ist shcon längst da, die Freunde sind draussen im Park, ja, manchmal ist das Leben hart.

Aber ich will nicht da raus, ich gucke lieber mit dir hinaus, du hörst mir fast immer zu, nur nicht, wenn ich Wasser in dich tu.

Ich mag dich wirklich sehr gern, manchmal schau ich mit dir fern, beobachte die tiefe Nacht und deine Wände glänzen sacht.

Bitte verlasse diese Wohnung nie mehr, ich geb dich nämlich nicht her, du bist so ruhig, verbreitest Stille, das ist es, das ist mein einz'ger Wille.