Sonntag, 20. Dezember 2009

Ich war einmal ein Outlaw und konnte mit meinem Taschenmesser Schollen fangen.

Gestern Nacht träumte ich, dass ich mich aus einem mir unbekannten Grunde vor der Gesellschaft verstecken musste. Nachdem ich anscheinend eine lange Flucht hinter mir hatte, strandete ich irgendwo in einer künstlichen Gewässerlandschaft. Diese war eigentlich aufgebaut wie eine nette ostfriesische Wallheckenlandschaft, nur dass keine Felder, sondern Seen zwischen den Hecken lagen. Es war zwar warm und ich hatte Bock auf Schwimmen, aber dieser Fluchtzustand hat mich schon ein bisschen genervt (Zumal ich mich wage daran erinnere, dass ich im vorherigen Teil des Traumes schon durch zwar spektakuläre, aber ähnlich anstrengende Landstriche irrte und merkwürdige Dinge erlebte). Zwischendrin war eine Straße, auf deren anderer Seite ein Fehnkanal entlanglief. Auf dieser Strasse befand ich mich nun und traf ein paar Jungs, die außer ein bisschen an den Wallheckenseen rumhängen nichts weiter zu tun hatten. Sie sagten mir, dass sie auf irgendeiner anderen Seite ein Feuer gemacht hätten. Da ich Hunger hatte schlug ich vor im Fehn zu gucken, ob es da nicht ein paar Fische gibt. Ich ging also zum Ufer des Fehns und sah durch das glasklare Wasser auf dessen Grund einige Schollen schwimmen. Und hier war die Stelle im Traum, an der ich erstmal darauf klarkommen musste, dass Schollen in Fehnkanälen lebten. Es wurde allerdings noch besser: Da Schollen das mit der Evolution ein bisschen zu ernst genommen hatten, haben sie bekanntermaßen beide Augen auf einer Körperseite. Den Kopf können sie auch nicht drehen. Ziemlich unklug. Die Gemeine Fehnscholle hatte es allerdings noch weiter übertrieben und schwamm mit den Augen nach unten (!). Ich konnte also, nachdem mir das aufgefallen war und ich ein zweites Mal ins Stocken kam, bequem mit meinem Taschenmesser auf den Fehngrund tauchen und mir ein paar Schollen pflücken. Ob ich sie danach gegessen habe weiß ich nicht mehr. Danach erinnere ich mich nur noch, dass meine Eltern nach Japan auswandern mussten und jetzt in einem ätzend kleinen und recht dunklen Haus wohnen mussten. Und sie haben all ihr Zeugs mitgenommen, selbst den riesigen dunkelbraun gestrichenen Bücherschrank im Gelsenkirchener Barock-Stil, der jetzt mitten im Wohnzimmer stehen musste.

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