Montag, 19. Oktober 2009

Der Rand des Universum.

Als ich sehr jung war fragte ich eines Tages meinen Vater, wo das Universum aufhört. Er überlegte und sagte: "Irgendwo ganz weit weg, denke ich." Und ich fragte weiter: "Und was ist dahinter?" Er: "Da ist es weiß." Ich: "Komplett weiß?" Er: "Ja." Ich: "Und danach?" Er: "Dann kommt wieder ein Universum." Und so stelle ich mir noch heute immer wieder, wenn ich zufällig über den Rand des Universums nachdenke vor, wie ich mit meinen Eltern in einer völlig weißen Umgebung an einer Backsteinmauer stehe und mir das dahinterliegende andere Universum angucke.

(Allerdings überschneidet sich diese Vorstellung auch ein wenig mit der visuellen Vorstellung, die ich von der Elefantenwelt aus der psychadelischen Folge "Benjamin Blümchen träumt" habe.)

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Donnerstag, 8. Oktober 2009

Warum ich gerne weine.

Ich habe das letzte Mal vor 10 Jahren in der Öffentlichkeit geweint. Das war in der fünften oder sechsten Klasse, ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern. Wir schauten uns mit allen Klassen irgend so ein Antigewalt-Theaterstück an, in der Aula. Bevor wir unseren Klassenraum verließen, sagte unsere schreckliche Klassenlehrerin, dass wir absolutes Redeverbot hätten, sobald wir auf unseren Plätzen säßen. Leider Gottes saß ich aber zufällig vor meinem damals besten Freund, der etwa einen Kopf kleiner war als ich. Er beschwerte sich, dass er nichts sehen könne, ich sagte, dass ich nichts dafür kann. Wir diskutierten, ich bot ihm an, dass wir die Plätze tauschen könnten, schließlich war er mein bester Freund und ich wollte das Stück sowieso nicht sehen. Genau in dieser Diskussion fing das Intro des Stückes an und unsere schreckliche Klassenlehrerin kam zu uns. Nein, besser: Zu mir. Sie tadelte mich, drohte mir irgendwas an und ich musste mich direkt an den Gang neben sie setzen. Ich habe von dem Stück nichts mitbekommen, da ich so sehr in meinen Hass auf meine schreckliche Klassenlehrerin vertieft war. Das Stück ging zu Ende und wir verließen die Aula und gingen wieder in unseren Klassenraum. Ich wusste, dass mir jetzt eine Standpauke vor der ganzen Klasse bevorstand, aber die vorherige Tadelung vor meiner ganzen Klasse und einem Teil der ganzen Schule saß mir so tief im Mark, dass ich beim ersten Wort meiner Klassenlehrerin anfing zu weinen. Ich fühlte mich noch niemals in meinem Leben so ungerecht behandelt. Eigentlich wollte ich doch nur jemand anderem was Gutes tun, aber dafür wurde ich bestraft. Einige Klassenkameradinnen, bei denen ich ab und zu mal zu Besuch war, aber mit denen ich nie richtig befreundet war, versuchten mich zu trösten. Ich fand diese Tröstung so absolut falsch, dass ich noch mehr weinen musste. Mein bester Freund sagte, das sei alles nicht so schlimm, Augen zu und durch. Aber ich fand alles scheiße. Meine Klassenlehrerin, meine Klassenkameraden, meine Schule. Der Tag ging vorbei. Vielleicht beschloss ich an diesem Tag nicht mehr in der Öffentlichkeit zu heulen. Vor meiner Familie weinte ich bis zum Ende meiner Pubertät desöfteren, danach auch nicht mehr. Weil ich keinen Grund mehr hatte. Gott sei Dank. Ich merkte irgendwann, dass Weinen für mich ein persönlicher Vorgang ist. Ein Vorgang, bei dem ich mich ganz auf mich selbst konzentriere und niemand anderes teilhaben soll. Ich will nicht, dass irgendjemand den Grund meiner Tränen herausfindet. Nicht, weil ich mich für diesen Grund schäme, sondern weil ich mich nicht erklären will. Ich weine so oft bei Filmen, dass ich neben meiner Konzentrationsschwäche auch aufgrund meines Hanges zum Weinen bei tollen Bildern und großartiger Musik sehr selten ins Kino gehe. Auch Filmabende mit Freunden verschmähe ich aus demselben Grund. Lieber gucke ich Filme allein, damit ich dabei hemmungslos weinen kann. Als meine Katze starb, dachte ich, dass mich das nur so halbwegs traf, bis ich eines Tages beim Anblick eines Katzenbildes einen ganzen Abend lang im Bett lag und richtig heulte. Neulich saß ich in der S-Bahn und sah an einem Bahnhof ein Plakat, auf dem zwei Orang-Utans abgebildet waren, die sich umarmten. Ich musste beinahe weinen. Einen Tag später fuhr ich am selben Plakat vorbei und guckte es nur wie alle anderen Plakate an. Wiederum ein paar Tage später musste ich wieder fast weinen. Ich kann mich eben nicht erklären und ich will es nicht. Ein anderer schöner Moment war, als wir in diesem Sommer an vier Tagen vor insgesamt 2000 Menschen unser Theaterstück aufführten. Meine Rolle war klein, ich hatte insgesamt drei Sätze, meine Auftritte in einer Sprechrolle (Lady Montague) und einer Komparsenrolle (Ballgast) waren insgesamt zehn Minuten lang. Nach der letzten Aufführung feierten wir ausgiebig, gingen danach noch mit den Übriggebliebenen in eine Kneipe, der Visagist fuhr mich nach hause, ich stieg mit einem freudetrunkenen Lächeln aus dem Auto, schloss die Haustür meiner Eltern auf, zog mich um, putzte mir die Zähne, grinste dabei in den Spiegel, ging in meine Zimmer, legte mich ins Bett und plötzlich wurde mir klar, dass alles vorbei war. Dieses Gefühl des Zusammenhalts des Ensembles; die Insider-Witze; dieser Zufall der letzten Aufführung, als es dann doch noch regnete, aber genau in dem Moment, als die Scheinwerfer ausgingen; die kurzen Anspielungen, wenn man sich traf und in seine Rolle fiel: Alles war vorbei. Ich weinte eine halbe Stunde aus tiefstem Herzen.

"Die meiste Zeit bin ich zu bewusst, um traurig zu sein." Marion, Der Himmel über Berlin

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Donnerstag, 1. Oktober 2009

Düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü.

Genau diese "Textzeile" quält S. und mich seit knapp 24h. Normalerweise ist es ja so, dass man einen Ohrwurm von einem Lied hat, zu dem man zumindest eine Zeile kennt. Aber heute morgen sagte die hier nächtigende S.: „Dübdüb düdü düb düdüü, ich hab 'n Ohrwurm von Pink – Funhouse." Leider Gottes viel mir darauf hin nur dieses eine Lied ein, in dem die Sängerin beginnt mit: "Düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü." Und da war es geschehen. Jede halbe Stunde fiel mir diesese Gedüdüe wieder ein, ich wusste keine weitere Textzeile und auch nicht, von wem es ist. Nachdem wir uns öfter mal angedüdüüt hatten, fragte ich S. von wem dieses Lied eigentlich sei. Wir wussten beide keine Antwort. Aber irgendwie hatten wir die 90er im Verdacht an dieser eintägigen Misere unseres Lebens Schuld zu sein. Wir standen auf, düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü, wir hingen rum, düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü, wir gingen einkaufen, düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü, wir hingen weiter rum, düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü. Bis ich den Soundmaster Herrn P. fragte: "Hier, kennst du dich mit bei 90er-Charts aus?" Er antwortete mit: "Nur 'n bisschen." Aber ich wusste insgeheim, dass ich mich auf Herrn P. verlassen konnte und schilderte ihm meine Lage: Frau, muss aus den 90ern sein, singt düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü. Er verlangte einen Soundfile, ich lies S. auf mein Aufnahmegerät singen und schickte es ihm. Innerhalb von 30sek die erlösende Antwort: Suzanne Vega – Tom's Diner“. Okay, kein Klassiker. Weder vom Inhalt noch vom Text her episch, aber dieses eingänge düdüdüüdü, düdüdüüüdü - düdüdüüdü düdüdüüüdü. Und weils so schön ist hier einige Lieder, von denen man auch einen düdüdü-Ohrwurm haben kann, aber nicht muss:

Iron Butterfly – In a gadda da vida (Dazu auch mal betrunken hier) Barcode Brothers – Dooh dooh Eric Burdon and The Animals – San Fransiscan Nights DJ Koze f. Station 17 - Lila Pause

Last, but definitely not least (Mother of düdüdü-Songs!): Scooter – Maria (I like it loud)

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Montag, 7. September 2009

Mein zweites Semester.

Oder: Wie ich mich ein halbes Jahr so fühlte, als ob ich in einem Deutschen Film auf Stütze lebte (nur ohne Feinripphemd, aber mit Jogginghose)

Das war es also, mein zweites Semester. Es fing ja noch ganz gut an, damals Anfang April. Ich war motiviert und freute mich auf neue Kurse, neues Wissen. Aber nachdem ich schon beim Zusammenstellen des Stundenplans feststellte, dass ich mit allem Drehen und Wenden nicht über 12 Semesterwochenstunden kam (Im Stundenjargon cool abgekürzt mit SWS), dämmerte es mir langsam, das hier irgendwas nicht okay ist. Kunstgeschichte mochte ich; ich machte allerdings Dinge, die so langweilig waren wie mein Deutsch-LK oder die so uninteressant waren, dass ich nur alle zwei Wochen hinging und mir von meinen Kommilitonen die Unterschrift für die beschissene Anwesenheitsliste fälschen ließ. Philosophie war in meiner Sympathie so weit gesunken, dass ich nur eine Veranstaltung besuchte. Und diese nach zwei Wochen wieder abwählte. Philosophie ist großartig, aber nicht, wenn man sich nicht vorher über das Profil der Uni informiert hat und jetzt mathematische Philosophie machte. Logik! Irgendwann im Mai fiel mir dann auf, dass hier irgendwas falsch läuft. Zuerst dachte ich, dass es an meiner Einstellung liegt. Aber nachdem ich nach und nach all meine Kurse abwählte, stellte sich mir die Frage, ob ich überhaupt das Richtige studiere. Ich dachte nach. Nicht sehr lange. Und auf diese sehr kurze Zeit des Nachdenkens über meine Studienfächer folgte ein sehr schmerzhaftes Hauen mit der Flachen Hand gegen die Stirn. Was wollte ich seit ungefähr zehn Jahren studieren? Worauf habe ich mich vor vielen Jahren so gefreut? Warum habe ich früher überhaupt Abi machen wollen? Wovon handelten die meisten Sachbücher (außer den Vogelbüchern), die ich besaß? Archäologie! Ich musste allein eine Woche damit verbringen laut fluchend durch meine Wohnung zu laufen und mir an den Kopf zu schlagen. Warum habe ich da nicht schon vor einem Jahr drüber nachgedacht?! Archäologie. Die geilere und spannendere Variante von Kunstgeschichte. Zulassungsfrei! In Zwei-Fächer-Bachelor-Ausführung an allen größeren Unis erhältlich: Klassische + vor- und frühgeschichtliche Archäologie. Archäologie! Gottverdammt. Wie hab ich mir jahrelang Bücher über antike Kulturen reingezogen und konnte nicht aufhören damit. Nachdem ich die nächsten drei bis vier Woche damit verbracht habe mich in merkwürdiger Euphorie zu wundern, warum ich es gerade in dem Jahr meines Abiturs vergessen habe über Archäologie nachzudenken, guckte ich mich nach Universitäten um, die diesen Studiengang anbieten. Münster? Oder vielleicht Hamburg? Ich beschloss mich an beiden zu bewerben und mich in diesem Semester vollständig auf meine Sprachenkenntnisse zu konzentrieren. Weil ich seit einigen Jahren gerne Französisch lernen wollte, habe ich den A1-Kurs des GER (Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen) belegt. Nach zwei - drei weiteren Wochen im Semester war dies der einzige Kurs, den ich noch besuchte. Dienstags von 18.30 bis 20.00 und mittwochs von 14.00 bis 15.30. Mein Leben verlief von nun an entspannt. Ich stand auf, wenn ich aufstehen wollte. Wenn ich etwas für die Uni tat, dann putzte ich meistens und beschrieb dabei gedanklich entweder den Weg von meiner Wohnung zur Uni oder meine Familie auf Französisch. Ich lernte in dieser Zeit Bier zu exen, was ich vorher als unmöglich erachtete. Ich malte sehr viel und wurde nicht nur von den Dämpfen des Lösungsmittels breit. Ich entdeckte, dass M.s Fruchtbowlen Werke des Teufels waren und man nach dem Genuss jener mindestens neun Stunden schlafen musste. Auch meine Alltagsrituale änderten sich: Ich bin in diesem halben Jahr keinem einzigen Verkehrsmittel hinterher gerannt, weil ich eh genug Zeit hatte. Wenn ich zu meinen Eltern fuhr, wie so oft in dieser Zeit, dann fuhr mein Zug um 13 Minuten vor der nächsten Stunde. Ich schaute von meinem Fenster aus mit dem Fernglas auf den Busfahrplan und machte mich gemächlich, meist vorher eine rauchend, auf den Weg dorthin. Am Bahnhof kam ich trotz provozierter Langsamkeit erst eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges an, so dass ich mir immer einen Kaffee und eine taz kaufen konnte und am Bahnsteig noch eine rauchte. Ich entwickelte Rituale fürs Zu-viel-Zeit-Haben. Nach dem Duschen trocknete ich mich nie ab, sondern zog nur meinen Bademantel an und wartete irgendwo in meiner Wohnung darauf, dass ich trocken wurde. Beim Weckerklingen stand ich nie sofort auf, sondern blieb noch mindestens eine Stunde im Bett liegen. Dadurch veränderte sich auch mein Tagesrhythmus. Im ersten Semester war ich so stolz auf mich, weil ich meistens um 2.30 ins Bett ging und um 9.00 aufstand. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Zeit zu Frühstücken. Im zweiten Semester warf ich diesen perfekten Schlafrhythmus wieder über Bord und ging dann ins Bett, wenn ich Lust darauf hatte. So bekam ich nur äußerst selten die Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 12 Uhr mittags mit. Nachdem ich in meiner Nachmabiphase alle Simpsonsfolgen durchschaute, guckte ich nun alle guten Serien, auf die ich Lust hatte, zum Beispiel Dexter, Malcolm Mittendrin und How I Met Your Mother. Durch meinen beinahe wöchentlichen Leer-Aufenthalt traf ich mich desöfteren mit Mo. sonntags im Mulligans auf ein paar Kristallweizen mit Zitrone. Anfang Juni beschloss ich niemandem von meinem bevorstehenden 21. Geburtstag zu erzählen und erlebte daraufhin die entspannteste und tollste Geburtstagsfeier meines Lebens: S. war zufällig in Osnabrück, am Nachmittag waren wir im Zoo, Abends trank ich Bier unter der Dusche, gegen Mitternacht gratulierten mir ca. 3 Leute inklusive S. Das sind Momente, in denen man beschließt nie wieder von seinem Geburtstag zu reden. Einen Monat später war ich mir eigentlich schon sicher, dass ich nach Hamburg ziehen möchte und ich fing damit an mir ein WG-Zimmer zu suchen. Das war gar nicht so einfach, schließlich war ich „Osnabrücker Wohnungsmarkt im Juni“-verwöhnt; ich erhielt meine großartige Wohnung innerhalb von 30min auf dem ersten Besichtigungstermin. Ab Mitte Juli wurde es stressig und es hörte irgendwie nicht mehr auf. Ich bestand meine Französischprüfungen überraschend mit 1.7, obwohl ich jahrelang davon überzeugt war kein Gefühl für Sprachen zu haben; ich fuhr von Prüfungen und Wohnungsbesichtigungsterminen ausgelaugt zum KJO Sommerlager, verbrachte danach erneut eine Woche auf Jo.s Sofa in Jo.s und S.s WG in Hamburg und war danach mit S. wandern in der Eifel – Großartige Sache, erzähle ich bei Gelegenheit auch noch mal. Im Schnitt verbrachte ich zwischen Mitte Juli und jetzt vier Tage am gleichen Ort. Irgendwann bekam ich eine SMS, in der mich ein Mitbewohnersuchender fragte, ob ich nicht noch Interesse hätte dort einzuziehen. Ich sagte sofort zu. Knapp halb so groß wie meine alte Wohnung, gleich teuer, in der Dusche wohnt der Schimmel, es gibt eine Nachtspeicherheizung, aber hey! Hamburg Bahrenfeld, 4km bis zur Sternschanze, in 5min kann ich zu Fuß drei verschiedene Supermärkte, eine 24h-Tankstelle, die Haspa und die Bushaltestelle erreichen. 15 Minuten bis zum Dammtor (Uni), 20 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Fjen, Alter. So wurde ich vor einer Woche die Mitbewohnerin von O. Der ist auch 21, trinkt gerne Bier und als Kacklektüre gibt es auf dem Klo die Bravo Girl. Nachdem ich drei Tage dort wohnte, beschlossen O., seine Freundin und ich einen Hannah Montana-Schrein in der Wohnküche zu bauen. Es wird viel Asifernsehen geguckt, der Ofen ist dreckig, O. freute sich mehr über die Kaffee- als die Waschmaschine, welche ich beide mitbrachte, und am ersten Abend spielten wir bis 4 Uhr morgens Saufspiele. Ich fühle mich wohl.

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Mittwoch, 26. August 2009

Aussortieren macht Spaß.

Eigentlich nur, weil man irgendwelche witzigen Dinge wiederfindet. Zum Beispiel mein Dossier, welches ich zu einem Kunstbild vor zwei Jahren im Leistungskurs schreiben musste. Da heisst es im Abschnitt über die Werksentwicklung:

"Gestern Abend hab ich mit Hilfe eines Tapeziertisches, einem Mikrowellenkarton und diesen Plastikboxen, in denen Mütter immer Lego und 'Sachen, die du gebrauchen kannst, wenn du ausziehst' usw. lagern, Fotos gemacht. […]. Ich lag unter einem Wischmob, der an der Wand hing, auf dem Kellerfußboden und photographierte. Später habe ich mit Selbstauslöser und einer aus Dübeln bestehenden Kamerahalterung Fotos von mir gemacht, wie ich am Tapeziertisch stehe und blöd gucke. […]. Ich bin genervt von dem selbst auferlegten Zeitdruck und vor allem von der Unvollständigkeit der vier Figuren im Hintergrund. Die vier Witzfiguren, haha."

Und die Findung der Idee beschrieb ich mit: "Ich entwickelte nach zwei Wochen Nichtstun innerhalb von drei Minuten eine Idee, die mich sofort begeisterte. Ich sah das fertige Bild schon vor mir, bevor ich den ersten Strich für die Skizze machte. Ich sah die Farbe, wusste genau welchen Farbton ich brauchte; sah die Linien, Achsen, Formen; wusste, was ich wie malen musste. […] Danach legte ich die Skizzen zur Seite und machte erstmal zwei Wochen wieder nichts."

Das Beste ist allerdings das Fazit. Ich musste den Bericht am nächsten Tag abgeben und hatte keine Lust mehr, da ich das komplette Dossier schon an einem Tag schrieb. Der Text war langweilig, also nutzte ich die Synonym-Funktion von Word und hatte meinen Spaß:

"[…]. Zwar hätte ich die Arbeiter denkbar genauer gestalten sollen, aber als mich das Bild mit 'So, fertig' grüßte, wusste ich gar nicht mehr, was ich noch verändern soll. Während der Erzeugung habe ich oft keine Lust mehr gehabt und das Bild arglos liegen gelassen. Zwischenzeitlich ergriff mich Grausen und ich habe gemalt. Danach war ich immerzu verblüfft, dass es mir doch so flott gelang Farbe auf die Leinwand aufzutischen. Mein Konzept behagt mir überaus gut, nachdem ich es endlich aufspürte. Es war keineswegs nur gut umzusetzen, sondern dazu ebenso kompositorisch segensreich. […]. Ölfarbe hat den großen Vorteil nicht so schnell zu trocknen. Während man malt, kann man ruhig mal Kaffee kosten gehen. Das mag ich. Das Auswaschen der Malgeräte ist auch kein großes Problem, wenn man Seife besitzt. Abschließend kann ich bekannt geben, dass mir das Malen am Bild Entzücken bereitet hat."

Die Note weiß ich allerdings nicht mehr so genau. Ich glaube fürs Dossier bekam ich 9 oder 10 Punkte.

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Sonntag, 23. August 2009

Wie ich in 1000m Höhe mit einem Eisbären kämpfte.

Vor einiger Zeit träumte ich, dass ich mit einem spitzen Naturfilmer und -photograph unterwegs war. Das war sowas wie ein Praktikum. Meine Aufgabe bestand darin, dass ich einen Eisbären filmen sollte. Im Gebirge. Der Eisbär wohnte in einer Höhle im Fels. Diese Höhle konnte man nur von der Hangseite des Gebirges einsehen. Der Hang war eher ein 1000m tiefer Abgrund. Direkt vor der Höhle befand sich ein ca. 10cm großer Vorprung, an dem eine horizontale Eisplatte von 2cm Stärke dran hing. Man konnte auf der Platte bequem stehen und auf Augenhöhe durch einen Spalt im Fels in die Höhle schauen. Da stand ich dann und filmte in die Höhle. Der blöde Eisbär sah mich aber und griff mich an. Ich machte super Aufnahmen, zog meinen Arm aber ein bisschen zu spät zurück und wurde gekratzt. Nun saß ich da auf einer dünnen Eisplatte an einem Abgrund eines Gebirges mit einem wütenden Eisbären. Und erst da wurde mir die Sinnlosigkeit dieser Situation bewusst.

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Dienstag, 4. August 2009

Bienen.

S. wurde gerade im Sitzen von einer Wespe gestochen. Daraufhin fragten wir uns, wie oft wir schon von solchem Getier getrietzt wurden. Während alle von diversen Bienen- und Wespenstichen erzählen konnten, erinnere ich mich nur daran, dass mich mal eine Hummel biss und sich das nur anfühlte wie ein Katzenkratzer. Vielleicht liegt das an der Nichtpanikmache meiner Eltern. Die haben nämlich früher immer nur gesagt: "Wespen und Bienen stechen. Nervt. Pass mal auf." Und ich dachte: "Joa, lassen wir den Umgang mit Insekten."

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Mittwoch, 22. Juli 2009

Neues Thema!

Keine schärfsten Messer, keine schärfsten Klingen - nein! Heute geht es bei Galileo kreativ um ein unstumpfbares Messer. Das Wort unstumpfbar gibt es übrigens gar nicht.

Edith: Den Beitrag sah ich auch schon mal, ich glaube aber auf n24.

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Mittwoch, 15. Juli 2009

Vollidiot.

Nachdem ich gerade meine mündliche Französischprüfung bestanden habe, dachte ich, dass ich noch eben meinen Fitnessstudiovertrag wieder kündigen könnte*. Auf dem Weg dorthin stand ich an einer Ampel und schrieb dem guten alten G. eine SMS, ob er denn noch Zeit und ein Bierchen hätte, schließlich wohnt er da um die Ecke. Als ich weiter fuhr kam mir eben jener G. mit seinem Mitbewohner entgegen und das im Unwissen der SMS gelassene Gespräch während des Fahrens begann:

"Hey! Ich komm gleich mal vorbei" "Hi! Äh, ja, okay!" "Habt ihr Bier?" "Nein, haben wir nicht." "Gut, bring ich mit. Bis gleich!" "Ja, bis gleich!"

Ich kündigte also den Vertrag, mein Personal Trainer, der mich ungefähr 2x dort sah, tat so, als wären wir seit Jahren gute Freunde und ich fuhr noch ein paar Extrastrecken in der Gegend (Sparkasse und Biermarkt, Sie wissen vielleicht von dem Dilemma). Die nächsten 2-3 Stunden wurde von von G. und Mitbewohner N. verköstigt, wir tranken Bier, waren alle müde, N. ging um 10 schlafen, G. und ich fanden heraus, dass die Füße bei Regen übers Balkongeländer halten toll und Patientenverfügungen so lala sind und recht früh fuhr ich wieder. Ich lieh mir noch 5€, Tabak muss sein, und fuhr zur einzigen 24h-Tankstelle, die ich in Osnabrück kenne (die ca. 3km von meiner Wohnung in einer Richtung liegt, in der niemand wohnt). Auf dem Weg dorthin sah ich an der Ampel eine zerschmissene Bierflasche und dachte noch: "Oh, vermeiden." (Das Ende der Geschichte ist ab hier vorhersehbar.) Nach dem Ausüben meiner Konsumtätigkeiten fuhr ich wieder zurück, fröhlich Lieder hörend und der milden Nacht fröhnend, um nach kurzer Zeit MITTEN, aber so RICHTIG durch eben jenen Scherbenhaufen zu fahren. Die erste Minute betete ich noch zu meinen ultracoolen extradicken Reifen, die anscheinend sieben Leben haben und nie platt werden. Aber auch die beste Katze stirbt und so musste ich dann doch schieben. Auf der Strecke zwischen G. und N.s Wohnung besteht auch noch die Gemeinheit der zwei Kirchen: Als ich kurz vor der ersten Kirche absteigen musste, dachte ich: "Oh, schon die Kirche, dann ists ja nur noch ein Kilometer". Allerdings war das die blöde Kirche und die Kirche, die mir das baldige Abbiegen signalisiert, lag noch weit vor mir. Jedesmal der gleiche verdammte Kirchenfehler. Auf dem Rückweg beschloss ich endlich am Neumarkt angekommen eine zu drehen, da hier der letzte Ort war, an dem ich jemandem mit Feuerzeug treffe - ich ging heute gänzlich Raucherutensilienlos aus dem Haus. In der Tat standen einige ausländische Taxifahrer in einem Kreis und als ich frug hielt nur einer wortlos ein Feuerzeug hin. Innerlich lobte ich diese Einfachheit, da Gesprächsverwicklungen bei der Bitte nach Feuer eigentlich das letzte ist, was man möchte. Die Menschen sehen doch, dass man Rauchen und nicht Reden will. Ein paar Meter weiter fing es dann an zu regnen, was aber ganz passabel war, da Osnabrück zwischen den Stadtteilen einen Temperaturunterschied von gefühlten 8° kennt. Und ich wohne gegenüber der Wüste. Der Stadtteil heisst wirklich so und genau so fühlt es sich dort manchmal an.

  • Eigentlich wollte ich noch eine tolle How I Met Your Mother-Episode beschreiben, aber ich weiß nicht wie. Wer trotzdem wissen will welche es ist, um Parallelen zu finden: S03E09.

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Samstag, 4. Juli 2009

Neermoor, Nortmoor und Nüttermoor.

Da ich mir seit 21 Jahren die Unterschiede zwischen diesen Ortschaften nicht merken kann, schreibe ich hiermit einen Notizzettel.

Nortmoor: Gemeinde der Samtgemeinde Jümme --> Östlich von Leer

Nüttermoor: Stadtteil von Leer --> Nordwestlich, hinter der Autobahn, in der Nähe vom Emspark und diesem Sendemasten

Neermoor: Ortsteil der Gemeinde Moormerland --> Nördlich, irgendwo im Moormerland, weiter weg als Nüttermoor

Seitdem ich mich vor meiner Reli-Abiklausur in Nüttermoor betrank, kann ich mir das so halbswegs merken. Aber den Unterschied zwischen Neer- und Nortmoor weiß anscheinend niemand so genau. Ausser man wohnt dort.

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Montag, 29. Juni 2009

Jaja,

die schärfste Klinge der Welt. Ist der gleiche Beitrag wie letztes Mal. Auf der Homepage haben sie sich nichtmal die Mühe gemacht einen neuen Artikel zu schreiben. Langsam wirds lahm.

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Freitag, 12. Juni 2009

Ich habe meine Leute.

Herr B. war so freundlich darauf hinzuweisen, dass Galileo heute die schärfsten Klingen der Welt sucht. Ich hab die Folge zwar nicht gesehen, aber so wie sich der Artikel auf der Homepage liest, scheint es der selbe Beitrag aus dem letzten September zu sein.

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Dienstag, 2. Juni 2009

Warum in Osnabrück dienstags nichts los ist.

Montag ist ja fast noch Wochenende. Mittwoch ist die Mitte der Woche, da hat man auch einen Grund. Donnerstag ist fast Freitag. Freitag und Samstag erledigt sich von alleine. Sonntag ist noch Wochenende. Aber Dienstag? Tja. Deswegen gehen S. und ich heute bei G. grillen. Vielleicht ist Dienstag der Tag, an dem man seine Freunde mal wieder besuchen sollte.

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